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Die Chronik – Ein Verein entsteht…

 

 

Eines der schwersten Nachkriegsjahre des 1. Weltkrieges war das Jahr 1923.

Die Weltwirtschaftskrise mit einer riesigen Inflationsentwicklung erforderte von den Menschen größte  Anstrengungen und Entbehrungen, um den täglichen Lebensalltag zu bewältigen.

In diesen schwierigen Zeiten fanden sich in Lohmen Männer zusammen, die den Fußball zu neuem Leben erweckten. Bei einem ersten Zusammentreffen beim Friseurmeister Gustav Häfner, der sein Geschäft im Grundstück Pflocksch (Basteistr. 20) hatte, diskutierten „Burschen und Männer“ über die Gründung eines Fußballvereins. Dank des  Enthusiasmus und der Beharrlichkeit der ehemaligen Sportfreunde Häfner, Hermsdorf, Wustmann, Kegel, Nebelung, Stranz, Pichel, Hempel, Mosch, sowie Otto und Martin Hähnel wurde im Gasthof Drechsel (später -Elektro Schober, Basteistr. 27) die offizielle Gründung des Arbeiterfußballvereins (1923) vollzogen. Mit der Vereinsgründung ergaben sich aber auch Probleme, wie z.Bsp. ein geeigneter Sportplatz, Sportausrüstung und Sportbekleidung für die Fussballer.

Ein Stück Land wurde hinter der Kohlehandlung Reh (unweit des Bahnhofs und der späteren “BHG“) vom ehemaligen Kammergut zur Verfügung gestellt. Die Kosten trugen zu je einem Drittel die Gemeinde, der Deutsche Turnverein sowie die Mitglieder des Arbeiterfußballvereins. Das erste Spiel auf diesem, mit großen Mühen und viel Mitarbeit aller Sportfreunde, hergerichteten Sportplatz fand gegen Graupa statt und endete 3:3.

Vereinslokal war die ehem. Gastwirtschaft „Seifert‘s Einkehr“, Fabrikstr. Nr. 7.  Legendär und in besonderer (nicht guter) Erinnerung aus dieser Zeit bleibt ein Auswärtsspiel in Dresden-Zschachwitz. Lohmen führte zur Halbzeit mit 0:1, ging aber in der zweiten Hälfte völlig unter und  verlor am Ende 12:1. Bis Mitternacht wurde diese derbe Niederlage dann in einem Zschachwitzer Gasthof hinuntergespült und einige Spieler hatten, so ist überliefert, einen wohl sehr mühevollen Heimweg - ob per Fahrrad, Eisenbahn oder gar zu Fuß zu bewältigen….

Im Laufe der 1930er Jahre und bis zum Beginn des zweiten Weltkrieges änderte sich das Bild bzw. die personelle Zusammensetzung der Lohmener Mannschaft. Insbesondere aus Copitz und den umliegenden Gemeinden kamen eine Vielzahl von Spielern zur Verstärkung hinzu. Es kam einmal sogar zu einem Spiel mit 10 Sportfreunden (Spielern) aus Copitz und Umgebung und nur einem „echten“ Lohmener, dem Willi Schäfer.

Ab 1936 wurden die Heimspiele auf dem Sportplatz hinter der Schule, dem heutigen „Hartplatz“, ausgetragen. Damaliges Vereinslokal war das ehem. Café „Rasche“, Basteistr. 23 (Ecke Stolpener Str.).

Die Zeit des Nationalsozialismus von 1933 - 1945, einschließlich des zweiten Weltkrieges, brachte auch in Lohmen den Fußballsport, den Arbeiterfusballverein, organisatorisch und in seiner praktischen Durchführbarkeit nahezu zum Erliegen.

Noch im Jahr 1945 nahmen Sportlerpersönlichkeiten wie Alfred Köckritz, Hans Hermsdorf,  Max Richter, Kurt Hölzel, Kurt Wagner, Heinz Schneider und Franz Faber (Verantw. für den Kindersport) die Geschicke in die Hand, um Lohmens Fußballsport wieder aufzubauen.

Im Herbst 1945 nahmen dann zwei Männer- und eine Jugendmannschaft den Spielbetrieb als „SG Lohmen“ wieder auf. 1949  erfolgte die Übernahme der Sportgemeinschaft zur MAS (Maschinen-Ausleihstation), ab 1952 zur MTS (Maschinen-Traktoren-Station) als Trägerbetrieb. Dies brachte deutliche Verbesserungen mit sich, finanziell wie auch logistisch z. Bsp. bei der Anreise zu den Auswärtsspielen.

In den Nachkriegsjahren bildeten sich weitere Sektionen (Leichtathletik, Tischtennis, Pferdesport, Handball, Schach, Gymnastik).

Die Sportgemeinschaft trug ab 1950 den Namen  BSG Traktor - auch als LSG Traktor bezeichnet. In den Folgejahren kamen noch die Sektion Bergsteigen, Geräteturnen und Kegeln hinzu. Erster BSG-Vorsitzender war der damalige Sektionsleiter Kegeln, Sportfreund Ernst Unger.

      

In den letzten Tagen des Jahres 1950 herrschte auf dem Gerhard-Schubert-Sportplatz (nach der benachbarten gleichnamigen Schule benannt) geschäftiges Treiben. Viele fleißige Helfer, unterstützt von zwei  Traktoren der MAS, schaufelten den Platz von tonnenweise Schnee frei um diesen für das „Silvesterspiel“ spielfähig zu machen. Mit diesem Spiel sollte die erste Tiefstrahleranlage (Flutlicht) im Kreis Sebnitz eingeweiht werden. Der bekannte Schiedsrichter Schumberg aus Heidenau pfiff das Silvesterspiel an. Traktor Lohmen gewann in einem spannenden und fairen Spiel gegen HIT Copitz mit 3:1.

Ebenfalls im Jahr 1950 stieg die Jugendmannschaft, betreut und trainiert von den verdienstvollen Sportfreunden Kurt Hölzel und Heinz Schneider, in die höchste Jugendspielklasse der DDR auf. Am Saisonende 1951 belegte diese „Dorftruppe“ - wie sie sich auch selbst bezeichneten - von 14 Mannschaften einen ausgezeichneten 7. Platz.

Von der damaligen „Pionier-Mannschaft“, das Nachfolgeteam dieser Jugendmannschaft, welches von Franz Faber und Clemens Bürger betreut wurde, sind heute noch die Sportfreunde Peter Albrecht, Wolf-Dieter Sollweck, Wolfgang Dietze und Rainer  Damm in der „Ü 60“ aktiv am Ball.

Die erste Männermannschaft spielte langjährig in der 1. Kreisklasse, strebte aber Anfang der 1960er Jahre höhere Ziele an. 1965errang die BSG Traktor Lohmen erstmalig den lang ersehnten Sebnitzer Kreismeistertitel und stieg so erstmals in die Bezirksklasse Dresden auf. In den weiteren Jahren folgten mehrere Ab- und Aufstiege. Als besondere „Spielerlegenden“ aus dieser Zeit seien hier, stellvertretend für weitere, die Sportfreunde Kurt Wagner und Torwart Roland Ihle genannt.

Am  7. Januar 1975 wurde auf der Grundlage zentraler Beschlüsse des FDGB und des DTSB zur weiteren Sportförderung in der DDR die BSG Traktor Lohmen in die BSG baufanit Lohmen (Neuer Trägerbetrieb: VEB Asbestzementwerk -AZW-Porschendorf) umbenannt. Im Gesamtverein gab es jetzt, neben der mitgliederstärksten Sektion Fußball, die Sektionen Kegeln, Bergsteigen, Volleyball, Tischtennis, Schach, Gymnastik und Pferdesport. Erster Vorsitzender der BSG baufanit war weiterhin Ernst Unger. Ab 1980 (bis 1990) arbeitete unser engagiertes Vereinsmitglied Dietmar Lohde als BSG-Vorsitzender.

Nach der politischen Wende in der ehem. DDR 1989 löste sich die BSG baufanit auf und die Sektionen organisierten sich in Einzelsportvereinen.

Am 10. Januar 1991 erfolgte unter Vorsitz der Sportfreunde Günther Schönhoff, Michael Nestroy und Wolfgang Kähler die Vereinsneugründung und aus der ehemaligen BSG baufanit gründete sich der heutige FSV 1923 Lohmen e.V..

       

Sportplatzneubau:

Nachdem bereits ab den 1960er Jahren über den Bau eines neuen Sportplatzes nachgedacht und diskutiert wurde, konnte 1986 die Standortgenehmigung zum Bau eines Sportplatzes an der Stolpener Straße eingeholt werden. Weitere ebenfalls in Erwägung gezogene und geprüfte Standorte wurden, insbesondere von den zuständigen Medienträgern, abgelehnt.

Im Mai 1987 konstituierte sich unter Federführung der Sportfreunde Dietmar Lohde und Karl Häse die Interessengemeinschaft (IG) „Sportplatzneubau Lohmen“. Neben dem Rat der Gemeinde waren alle in Lohmen ansässigen Industrie- und Landwirtschaftsbetriebe in der IG vertreten. 

Mitte 1988 wurde durch den Rat des Kreises Sebnitz sowie den Rat des Bezirkes Dresden das Projekt „Sportplatzneubau“ in Lohmen beschlossen. Ende 1989 erfolgten die ersten Planier- und Drainagearbeiten. In den ereignisreichen „Wende-“ und „Nachwende-“ Jahren kam es aus verschiedenen Gründen zu Verzögerungen im Bauablauf und erst im Jahr 1994 begann der eigentliche Sportplatzneubau an der Stolpener Straße. 

Im Rahmen des Herbstfestes wurde am 14. September 1997 der neue Sportplatz, die jetzige Heimstätte des  FSV 1923 Lohmen e.V., feierlich eingeweiht. Das Eröffnungsspiel bestritt eine „Prominentenauswahl“ gegen die „Sportplatzerbauer“ und es endete mit einem 4:6 für die Sportplatzerbauer.

 

Nach ersten zaghaften Anfängen im Jahr 1983 entwickelte sich ab 1994 der Frauenfußball zu einem festen Bestandteil im Verein. Immer bis zu fünfundzwanzig fußballbegeisterte Mädchen und Frauen sind seither aktiv am Ball und im Punktspielbetrieb, bis in die Damen-Bezirksklasse und Bezirksliga. Langjähriger Trainer war Mario Langer, welcher durch die engagierten Sportfreundinnen Heike Zornsch und Andrea Reimer unterstützt wurde.

 

Nachteilig für eine kontinuierliche und vereinsnahe Nachwuchsarbeit wirkte sich nach 2006 die Schließung der Mittelschule Lohmen aus.

 

Stellvertretend für weitere verdienstvolle Sportfreunde gilt besonders Dank und Anerkennung:

Alfred Köckritz, Hans Hermsdorf, Max Richter, Kurt Hölzel, Kurt Wagner, Karl Häse, Franz Faber, Heinz Schneider, Clemens Bürger, Ernst Unger, Walter Brückner, Günter Schönhoff, Bernd Förster, Siegfried Knobloch, Harry Petzold, Andrea Reimer, Dietmar Lohde und Ulli Schlesinger.

 

Gegenwärtig befinden sich folgende Mannschaften im aktiven Spielbetrieb:

 

       - Männermannschaft in Spielgemeinschaft mit der TuS Einheit Wehlen: in der Kreisliga B Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

       - Frauenmannschaft in Spielgemeinschaft mit dem TSV Graupa und dem FSV Bad Schandau: in der Landesklasse Ost

       - Nachwuchsmannschaften alle in Spielgemeinschaft mit der TuS Einheit Wehlen:

          D-Jugend, E - Jugend, F-Jugend und G-Jugend (nicht im Spielbetrieb)

     - Alte Herren-Mannschaft - Freizeit, aber trotzdem mit einem Spielplan

        - Ü60-Mannschaft

 

    

       Sport frei !!!        Andreas Kiel

 

 

 

FSV 1923 Lohmen e.V. 0